Vorteile des Laserschneidens im Vergleich zu Wasserstrahlschneiden

In der sich rasant entwickelnden Welt der Blechbearbeitung sind präzise und effiziente Schneidtechnologien der Schlüssel zu Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Unter den vielfältigen Verfahren stechen zwei besonders hervor: das Laserschneiden und das Wasserstrahlschneiden. Diese hochmodernen Technologien haben die Fertigungsindustrie revolutioniert und bieten Lösungen für eine breite Palette von Anwendungen.

Laserschneiden, bekannt für seine unübertroffene Präzision und Geschwindigkeit, nutzt gebündelte Lichtstrahlen, um Material mit höchster Genauigkeit zu schneiden. Wasserstrahlschneiden hingegen setzt auf die Kraft von Hochdruckwasser, oft gemischt mit abrasiven Partikeln, um selbst die härtesten Materialien zu bearbeiten. Beide Methoden bieten einzigartige Vorteile, die je nach Anwendungsbereich, Materialart und gewünschtem Endergebnis unterschiedlich zum Tragen kommen.

In diesem Blogbeitrag werden wir die Stärken und Einsatzgebiete beider Technologien genauer unter die Lupe nehmen. Wir werden untersuchen, wie diese sich in Bezug auf Präzision, Materialvielfalt, Effizienz und Umweltaspekte unterscheiden, um Ihnen eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Ihre spezifischen Fertigungsanforderungen zu bieten.

Präzision und Schnittqualität

Gemäss unserem Artikel «Laserschweissen in der Blechbearbeitung» ermöglicht die hochmoderne Energiezufuhr durch Laser extrem präzise und schmale Verbindungen. Beim Laserschneiden erreichen wir eine minimale Schnittfugenbreite von etwa 0,15 mm und Toleranzen von ±0,05 mm, was es ideal für hochpräzise Arbeiten an dünnen Materialien macht.

Das Wasserstrahlschneiden bietet ebenfalls eine hohe Genauigkeit, wenn auch nicht ganz so fein wie der Laser, überzeugt jedoch durch seine Fähigkeit, dicke Materialien zu durchtrennen, bessere Ra-Werte (Oberflächenrauheit) zu erzielen und präzise 3D-Schneidarbeiten auszuführen.

Wie in unserem Beitrag «Wassermanagement im Wasserstrahlschneiden» erläutert, können durch präzise Druckregulierung Schnitte mit minimaler Abweichung erzielt werden. Typischerweise erreichen wir hier eine Schnittfugenbreite von etwa 0,5 mm und Toleranzen von ±0,2 mm. Der Vorteil des Wasserstrahlschneidens liegt in seiner Flexibilität bei dickeren und empfindlicheren Materialien.

Beide Verfahren eignen sich für feine Details und die Gestaltung komplizierter Formen, wobei das Laserschneiden bei dünnen Materialien bis 3 mm Dicke Positionsgenauigkeiten um 0,03 mm erzielen kann. Moderne Wasserstrahlschneidanlagen haben jedoch aufgeholt und können in einigen Fällen sogar Toleranzen von bis zu 0,025 mm erreichen.

Materialkompatibilität und -stärke

Gemäss unseres Blogs «Wasserstrahlschneiden in der Praxis» kann die Wasserstrahlschneid Technologie nahezu alle Materialien bearbeiten, von Metallen über Verbundwerkstoffe bis hin zu empfindlichen Materialien. Dies umfasst auch Materialien wie Glas, Keramik und thermisch empfindliche Werkstoffe. Ein bedeutender Vorteil des Wasserstrahlschneidens ist seine Fähigkeit, Materialstärken von bis zu 300 mm zu verarbeiten.

Laserschneiden hingegen zeigt seine Stärken besonders bei dünneren Materialien. Die typische maximale Schnittdicke liegt hier bei etwa 40-50 mm, abhängig von der Laserleistung. Diese Technologie eignet sich hervorragend für Metalle und viele Kunststoffe, stösst jedoch bei stark reflektierenden Materialien wie Kupfer bei 16 mm oder Messing bei 12 mm an ihre Grenzen.

Effizienz und Automatisierung

Unsere Analyse der «Robotergestützten Abkant-Systeme» unterstreicht die zentrale Bedeutung von Präzision und Automatisierung in modernen Fertigungstechnologien. Sowohl Laser- als auch Wasserstrahlschneiden profitieren von CNC-Steuerung und lassen sich nahtlos in vollautomatische Produktionslinien integrieren. Beim Laserschneiden kommen häufig automatische Be- und Entladesysteme zum Einsatz, während das Wasserstrahlschneiden durch robotergestützte Systeme komplexe 3D-Schnitte ermöglicht.

Hinsichtlich der Schnittgeschwindigkeit zeigt das Laserschneiden deutliche Vorteile. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 Meter pro Minute übertrifft es das Wasserstrahlschneiden, das typischerweise deutlich unter einem Meter pro Minute erreicht. Diese höhere Geschwindigkeit macht das Laserschneiden besonders effizient für die Bearbeitung grosser Mengen dünner Materialien. Allerdings ist zu beachten, dass die Schnittgeschwindigkeit beim Wasserstrahlschneiden je nach Einstellungen und Material um 400-500% variieren kann.

Umweltaspekte und Materialeinfluss

Unser Beitrag zum umweltfreundlichen Wasserstrahlschneiden hebt die Vorteile dieser Technologie hervor. Das Verfahren produziert keine schädlichen Dämpfe und erhält die Materialintegrität. Ein entscheidender Vorteil ist das Fehlen einer Wärmeeinflusszone, wodurch die Materialeigenschaften, insbesondere bei wärmeempfindlichen oder gehärteten Materialien, vollständig bewahrt bleiben.

Allerdings ist zu berücksichtigen, dass beim Wasserstrahlschneiden Abfallprodukte entstehen. Kontaminiertes Wasser und verbrauchte Abrasivstoffe wie Granat müssen fachgerecht entsorgt werden, was die Umweltbilanz beeinflussen kann.

Im Vergleich dazu kann das Laserschneiden durch Wärmeeinwirkung die Materialeigenschaften verändern. Bei wärmeempfindlichen Werkstoffen kann übermässige Hitze zu Verformungen, Schmelzen oder Verkohlungen führen. In manchen Fällen kann dieser Wärmeeinfluss jedoch vorteilhaft sein, beispielsweise wenn eine gleichzeitige Härtung der Schnittkanten erwünscht ist.

Beide Verfahren haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile in Bezug auf Umweltfreundlichkeit und Materialbearbeitung. Die Wahl der Methode hängt letztlich von den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Projekts ab.

Energieeffizienz und Kosten

Die Energieeffizienz variiert je nach Anwendung. Laserschneiden ist bei dünnen Materialien oft energieeffizienter, während Wasserstrahlschneiden bei dickeren Materialien weniger Energie verbraucht. Dies spiegelt sich auch in den Betriebskosten wider.

Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit ist zu beachten, dass Laserschneidanlagen in der Anschaffung oft teurer sind, sich aber durch höhere Produktivität bei Grossserien schneller amortisieren können. Wasserstrahlschneiden ist dagegen besonders wirtschaftlich, da es nicht nur dicke Materialien mühelos durchtrennen kann, sondern auch bessere Ra-Werte (Oberflächenrauheit) erzielt. Zusätzlich bietet es die Möglichkeit, 3D-Schneidarbeiten präzise durchzuführen, wodurch es sich ideal für komplexe Anwendungen eignet.

Fazit

Sowohl Laser- als auch Wasserstrahlschneiden haben ihre spezifischen Stärken. Die Wahl der Methode hängt von den Projektanforderungen ab. Laserschneiden ist ideal für präzise, schnelle Schnitte in dünneren Materialien und Grossserien, während Wasserstrahlschneiden seine Vorteile bei der Bearbeitung einer breiten Materialpalette, dickeren Werkstoffen und bei Einzelstücken ausspielt. Bei Meyer Blechtechnik setzen wir beide Technologien ein, um unseren Kunden optimale Lösungen für ihre individuellen Anforderungen zu bieten.

 Fragen Sie uns an über unser Formular oder per Mail oder Telefon: brittnau@mey-ble.ch ☎️ 062  746 07 77

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